Turnierjournal – 2019


TAGESBERICHT – Sonntag 28. JULI


Roshardt in der Halle nicht zu schlagen

Erst die brütende Hitze, dann der grosse Regen: Ausgerechnet für den Final musste das TC Ried Open erstmals in die Halle ausweichen. Nach 2007, 2010 und 2011 stürmte der Zürcher Robin Roshardt zum vierten Mal zum Sieg.

Von Marcel Hauck

Erst ganz am Schluss war das Glück der Organisatoren aufgebraucht. Vorausblickend hatten sie entschieden, die Halbfinals auf Samstag vorzuziehen – und brachten sie fünf Minuten vor dem grossen Wolkenbruch ins Trockene. Am Sonntag war dann an ein Spielen unter freiem Himmel nicht mehr zu denken.

Erstmals in den fünf Jahren, seit das Turnier nach einem Unterbruch wieder nach Wollerau zurückkehrte und in TC Ried Open umbenannt wurde, musste in die Halle ausgewichen werden. Robin Roshardt liess sich davon nicht beirren und gewann nach einem Blitzstart in nur 1:11 Stunden 6:2, 6:4 gegen den Luzerner Raphael Lustenberger.

Die schnelleren Bedingungen auf dem Rebound-Ace-Belag kamen dem offensiven Spiel Roshardts grundsätzlich entgegen. Einfach war die Umstellung aber auch für ihn nicht. „Ich habe schon ewig nicht mehr auf Rebound Ace gespielt“, verriet er nach dem Finalsieg. „Ich fühlte mich auch etwas müde in den Beinen, und das ist auf Rebound Ace nicht gerade günstig.“ Deshalb habe er versucht, schnell den Punkt zu suchen, sagte der 31-jährige Junioren-Weltmeister von 2005.

Vor allem zu Beginn war dies für den knapp ein Jahr jüngeren Lustenberger, der seine Stärken eher in der Defensive hat, zu schnell. „Ich hatte Mühe, meinen Rhythmus zu finden“, bedauerte er den Wechsel in die Halle. Alle waren sich aber einig, dass dies angesichts des Wetters der einzig mögliche Entscheid war. Und Lustenberger hatte auch durchaus noch seine Chancen. Im zweiten Satz führte er 3:1 und hatte einen Ball zum 4:1, den er nicht nutzen konnte. Danach kippte die Partie wieder.

Schweizer Wertarbeit

Der Final zwischen den beiden Schweizer Routiniers, die ihre Profikarriere vor geraumer Zeit aufgegeben haben, war typisch für die Ausgabe 2019. Nachdem vor einem Jahr der Brasilianer João Souza triumphiert hatte, schwang diesmal das helvetische Schaffen obenaus. Der topgesetzte Serbe Milijan Zekic, die Nummer 399 der Welt, warf nach dem gewonnenen Achtelfinal das Handtuch, da er es vorzog in der Qualifikation des ATP-Turniers in Kitzbühel anzutreten – ohne Erfolg. Der als Nummer 2 gesetzte Franzose Stéphane Robert scheiterte im Halbfinal am Samstag in einem hochklassigen Duell an Roshardt. Der Slowake Ivo Klec war schliesslich gegen Lustenberger chancenlos, nachdem er in einem langen Viertelfinal viel Kraft gelassen hatte.

Erfreulich verlief auch die Kieser U12 Challenge, ein Einladungsturnier für acht der besten Schweizer Junioren bis 12 Jahre. Der Wollerauer Jarno Peterhans (R3) erreichte den Halbfinal, in dem er am topgesetzten Noah Sauer (R2) scheiterte. Den Sieg machten damit zwei Waadtländer unter sich aus. In einem hochklassigen Final setzte sich der als Nummer 2 gesetzte Linkshänder Maxime Baur (R2) gegen Sauer durch.

 


TAGESBERICHT – Samstag 27. JULI


Ein Schweizer Final

Beim TC Ried Open wird es 2019 ein bekanntes Gesicht als Sieger geben. Im Final treffen am Sonntag um 13.00 Uhr der Luzerner Raphael Lustenberger und der Zürcher Robin Roshardt aufeinander.

Es war am Samstag eine Punktlandung. Entgegen der Wetterprognosen konnten sämtliche Partien ins Trockene gebracht werden. Keine fünf Minuten nach dem Ende des zweiten Halbfinals öffnete der Himmel seine Schleusen. Das prognostizierte Gewitter kam zum Glück ein paar Stunden später als erwartet.

Für Lustenberger, den Sieger von 2012 und 2013, endete so ein für ihn perfekter Tag mit Stil. Er hatte am Morgen vom Forfait des topgesetzten Serben Milijan Zekic profitiert, der die Qualifikation beim ATP-Turnier in Kitzbühel vorzog – und dort verlor. Dann zeigte er sich sich gegen den ungewohnt fehlerhaften Slowaken Ivo Klec wesentlich solider und setzte sich gerade noch vor dem Wolkenbruch 6:3, 6:4 durch.

Klec hatte für seinen Halbfinaleinzug härter arbeiten müssen. Er setzte sich gegen den Tschechen Jaroslav Pospisil 12:10 im Super-Tiebreak durch.

Den Match des Tages lieferten sich aber im ersten Halbfinal Robin Roshardt und Stéphane Robert. Der als Nummer 2 gesetzte Franzose steigerte sich nach dem klar verlorenen Startsatz und holte sich den zweiten Satz im Tiebreak. Im fälligen Tiebreak auf 10 behielt der gross aufspielende Roshardt aber mit 10:7 die Oberhand. Er hat das Turnier sogar noch einmal mehr als Lustenberger gewonnen (2007, 2010 und 2011).

Wollerauer im Halbfinal der Kieser U12 Challenge

Erfreulich verlief auch der Auftakt zur von Kieser gesponserte U12 Challenge. Das Einladungsturnier für acht der besten Junioren bis 12 Jahre startete mit den Viertelfinal. Dabei setzte sich der Wollerauer Jarno Peterhans in drei hart umkämpften Sätzen gegen Niels Brunner durch. Jarnos jüngerer Bruder Tiago musste sich hingegen dem deutlich älteren Eduardo Caligiuri geschlagen geben.

Am Sonntag gibt es für die Viertelfinal-Verlierer noch eine Trostrunde, für die Sieger Halbfinals (9 Uhr) und Final (12 Uhr.)

Bildlegenden:

Robin Roshardt zeigte im Match des Tages eine glänzende Leistung und steht am Sonntag im Final.

Am Samstag kamen erstmals auch ein paar Regenschirme zum Einsatz – die Spieler liessen sich vom leichten Nieselregen aber nicht beirren.

Trotz des nicht mehr so sonnigen Wetters waren die Zuschauerplätze im Restaurant auf der Terrasse gut besetzt.

Acht der besten U12-Junioren der Schweiz: Mit der Kieser U12 Challenge fördert das TC Ried Open auch den Nachwuchs.

Schöner Erfolg: Der Wollerauer Jarno Peterhans steht in der U12 Challenge im Halbfinal.

Fotos: Bruno Füchslin

 


TAGESBERICHT – Freitag 26. JULI


Favoriten souverän in den Viertelfinals

An einem nach wie vor brütend heissen Freitag gaben sich die Favoriten am TC Ried Open keine Blösse. Die Nummern 1 bis 8 der Setzliste erreichten ohne zu grossen Kraftaufwand die Viertelfinals.

Das Wetter war den Veranstaltern auch am zweiten Turniertag hold. Und die Tenniscracks nutzten die zwar warmen, aber schönen Bedingungen zu konzentrierten Auftritten. Die Favoriten setzten sich mit lauter Zweisatz-Siegen durch, doch leicht machten es ihnen die Gegner durchaus nicht.

Der Serbe Milijan Zekic, als Nummer 399 der Welt der bestklassierte Spieler in Wollerau, gewann in zwei soliden Sätzen gegen den 19-jährigen Winterthurer Gian Grünig. Er würde nun auf den routinierten Luzerner Raphael Lustenberger, einen Stammgast am TC Ried Open und Sieger von 2012 und 2013, treffen. Am Freitagabend war aber nicht sicher, ob Zekic wegen anderer Turnierverpflichtungen überhaupt antreten wird.

Zu einem osteuropäischen Duell kommt es zwischen den beiden Oldies Jaroslav Pospisil aus Tschechien und Ivo Klec aus der Slowakei. Mindestens ein Schweizer wird aber am Samstagnachmittag mit Sicherheit im Halbfinal stehen. Raphael Baltensperger und Robin Roshardt erreichten die Viertelfinals beide mit souveränen Zweisatz-Siegen. Ein Leckerbissen ist fast schon garantiert. Der 21-jährige Zürcher Baltensperger, Mitglied des TC Ried, stellte seine gute Form in der Qualifikation des Swiss Open in Gstaad unter Beweis, als er gegen die Weltnummer 161 Marco Trungelitti im dritten Satz 5:2 führte und nur knapp ausschied. Und Roshardt gewann das Turnier 2007, 2010 und 2011 schon dreimal. Er überzeugte mit einem 6:2, 6:2-Sieg gegen den Wollerauer Lokalmatadoren Luca Stäheli.

Im ersten Viertelfinal, der am Freitag um 10 Uhr beginnt, trifft der als Nummer 2 gesetzte Stéphane Robert auf den Ukrainer Marat Deviatiarov.

Bildlegenden:

Raphael Baltensperger ist die grosse einheimische Hoffnung auf den Turniersieg.

Der Wollerauer Luca Stäheli wehrte sich gegen Robin Roshardt nach Kräfte, hatte der Routine des Zürchers aber nicht genug entgegenzusetzen.

 

  

Geputzt und geschniegelt: Die Plätze im TC Ried waren auch bei grosser Hitze immer pico-bello bereit.

Fotos: Bruno Füchslin

 


TAGESBERICHT – Donnerstag 26. JULI


Qualität und Luftfeuchtigkeit gleichermassen hoch

Seit gestern Donnerstag 11 Uhr fliegen im Wollerauer Erlenmoos wieder Bälle übers (und manchmal auch ins) Netz: Das traditionelle Ried Open – heuer zum fünften Mal im Terminkalender des TC Ried – startete mit den ersten Runden, die bereits hart umkämpft daher kamen. Namentlich die Partie zwischen dem Wollerauer Brian Bencic (Bild) und Mischa Lanz dauerte – mit dem Höchststand der Sonne im Zenit – eineinhalb Stunden und  forderte von beiden alles ab; Lanz gewann letztlich mit 7:6 (Tiebreak 7:3) und 6:1.  

Jeweils 11 Uhr ist auch Beginn der weiteren Partien: Heute Freitag für die Achtelfinals Männer, morgen Samstag für die Viertelfinals Männer und Junioren und am Sonntag für die Halbfinals und Endspiele der Herren und Junioren. Weitere heisse Duelle sind nicht allein der warmen Temperaturen wegen zu erwarten. Der Eintritt zum weitherum qualitativ bestbesetzen Tennisturnier ist frei. Eine Webcam (https://www.hoefner.ch/livestream-tc-ried-open) informiert unterbruchlos über das sportliche Geschehen.

Text und Bild Bruno Füchslin

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