Roshardt in der Halle nicht zu schlagen
Erst die brütende Hitze, dann der grosse Regen: Ausgerechnet für den Final musste das TC Ried Open erstmals in die Halle ausweichen. Nach 2007, 2010 und 2011 stürmte der Zürcher Robin Roshardt zum vierten Mal zum Sieg.
Von Marcel Hauck
Erst ganz am Schluss war das Glück der Organisatoren aufgebraucht. Vorausblickend hatten sie entschieden, die Halbfinals auf Samstag vorzuziehen – und brachten sie fünf Minuten vor dem grossen Wolkenbruch ins Trockene. Am Sonntag war dann an ein Spielen unter freiem Himmel nicht mehr zu denken.
Erstmals in den fünf Jahren, seit das Turnier nach einem Unterbruch wieder nach Wollerau zurückkehrte und in TC Ried Open umbenannt wurde, musste in die Halle ausgewichen werden. Robin Roshardt liess sich davon nicht beirren und gewann nach einem Blitzstart in nur 1:11 Stunden 6:2, 6:4 gegen den Luzerner Raphael Lustenberger.
Die schnelleren Bedingungen auf dem Rebound-Ace-Belag kamen dem offensiven Spiel Roshardts grundsätzlich entgegen. Einfach war die Umstellung aber auch für ihn nicht. „Ich habe schon ewig nicht mehr auf Rebound Ace gespielt“, verriet er nach dem Finalsieg. „Ich fühlte mich auch etwas müde in den Beinen, und das ist auf Rebound Ace nicht gerade günstig.“ Deshalb habe er versucht, schnell den Punkt zu suchen, sagte der 31-jährige Junioren-Weltmeister von 2005.
Vor allem zu Beginn war dies für den knapp ein Jahr jüngeren Lustenberger, der seine Stärken eher in der Defensive hat, zu schnell. „Ich hatte Mühe, meinen Rhythmus zu finden“, bedauerte er den Wechsel in die Halle. Alle waren sich aber einig, dass dies angesichts des Wetters der einzig mögliche Entscheid war. Und Lustenberger hatte auch durchaus noch seine Chancen. Im zweiten Satz führte er 3:1 und hatte einen Ball zum 4:1, den er nicht nutzen konnte. Danach kippte die Partie wieder.
Schweizer Wertarbeit
Der Final zwischen den beiden Schweizer Routiniers, die ihre Profikarriere vor geraumer Zeit aufgegeben haben, war typisch für die Ausgabe 2019. Nachdem vor einem Jahr der Brasilianer João Souza triumphiert hatte, schwang diesmal das helvetische Schaffen obenaus. Der topgesetzte Serbe Milijan Zekic, die Nummer 399 der Welt, warf nach dem gewonnenen Achtelfinal das Handtuch, da er es vorzog in der Qualifikation des ATP-Turniers in Kitzbühel anzutreten – ohne Erfolg. Der als Nummer 2 gesetzte Franzose Stéphane Robert scheiterte im Halbfinal am Samstag in einem hochklassigen Duell an Roshardt. Der Slowake Ivo Klec war schliesslich gegen Lustenberger chancenlos, nachdem er in einem langen Viertelfinal viel Kraft gelassen hatte.
Erfreulich verlief auch die Kieser U12 Challenge, ein Einladungsturnier für acht der besten Schweizer Junioren bis 12 Jahre. Der Wollerauer Jarno Peterhans (R3) erreichte den Halbfinal, in dem er am topgesetzten Noah Sauer (R2) scheiterte. Den Sieg machten damit zwei Waadtländer unter sich aus. In einem hochklassigen Final setzte sich der als Nummer 2 gesetzte Linkshänder Maxime Baur (R2) gegen Sauer durch.